Workshop zum Fotografieren von Erzählfiguren:
Einleitung, Teil 2
Wenn eine ganze Szene fotografiert wird, handelt es sich um ein Diorama.
Das ist die Nachbildung einer lebensmäßigen Szene, die Momentaufnahme eines größeren
Geschehens.
Die Situation einer Gruppe von Figuren oder die besondere Stimmung einer Gemeinschaft sollen dargestellt werden.
Hier sind natürlich Ausleuchtung und Aufnahmetechnik auch wichtig, aber ein Diorama lebt
doch etwas mehr von der Lebendigkeit und Überzeugungskraft der Szenerie, der Vielfalt
der Ausstattung. Die einzelne Figur steht weniger im Vordergrund als beim Stillleben.
Ein gut erstelltes Diorama verzeiht Fehler in der Aufnahmetechnik und im Figurenstellen
wohl auch mehr als ein Stillleben.
Mit dieser Art der Figurenfotografie beginnen wohl
die meisten; ganz einfach, weil die Erzählfiguren zum Nachstellen von größeren
Szenen geradezu einladen.
Auch hier ist eine Bildkontrolle durch den Sucher sehr sinnvoll. Was von oben vielleicht gut aussieht, wird im Sucher durch etwas im Vordergrund verdeckt. Oder ein wichtiges Detail ist im Schatten von etwas anderem.
Daneben gibt es auch noch einen Übergangsbereich, wo die Grenze zwischen Stillleben und
Diorama fließend wird.
Das kann an der Zahl der Figuren liegen oder an bewusst aufwendiger Ausstattung eines
Motivs mit nur einer oder zwei Figuren.
Und schließlich gibt es noch die bloße Dokumentation. Beim Anfertigen von Figuren
oder Figurenausstattung werden Arbeitsschritte fotografiert. Oder verschiedene Stufen
einer Betrachtung mit Variationen der Figurenhaltung sollen festgehalten werden.
Bei dieser Art von Figurenfotografie ist dann oft keine Zeit für eine sorgfältige Aufnahmetechnik
oder ein perfektes Stellen der Figuren. Aber einige allgemeine Tipps sind hier sicherlich auch hilfreich.